Die folgende Tabelle gibt an, welche Fahrbahnteile für Carrera 160 lieferbar waren. Heutzutage sind vor allem Kurve 2 und Kurve 3 gesucht, rar und entsprechend teuer. Auch das Impuls-Fahrbahnstück für den Racing-Computer bzw. elektronischen Rundenzähler und das Anschlußstück für die Service-Station sind nicht leicht zu finden. Ein Fragezeichen steht hinter der Existenz der Sprungschanze.
Art.-Nr. | Bezeichnung | Anzahl pro Packung | Maße | Erläuterungen |
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63500 | Kurve 0/90° | 2 | Außendurchmesser 27 cm | - |
63501 | Kurve 0/45° | 4 | Außendurchmesser 27 cm | - |
63502 | Kurve 1/45° | 4 | Außendurchmesser 45 cm | - |
63503 | Kurve 2/45° | 4 | Außendurchmesser 63 cm | - |
63504 | Kurve 3/45° | 4 | Außendurchmesser 81 cm | - |
63510 | Standardgerade | 4 | Länge 21,5 cm | - |
63511 | 1/3 - Gerade | 1 | Länge 7,2 cm | - |
63512 | 1/4 - Gerade | 1 | Länge 5,4 cm | - |
63514 | Fahrbahnwechsel | 2 | Länge 21,5 cm | immer paarweise verwenden |
63520 | Anschlußstück | 1 | Länge 21,5 cm | - |
63547 | Sprungschanze | 1 | Lange 21,5 cm | Existenz unklar |
63551 | Steilkurve 1/45° | 4 | Außendurchmesser 45 cm | mit oder ohne Aussparungen am Kurvenrücken (für Querverbinder zu Steilkurve 2) |
63552 | Steilkurve 2/45° | 4 | Außendurchmesser 63 cm | - |
63585 | Impuls-Fahrbahnstück | 1 | Länge 21,5 cm | zum Anschluß des Racing-Computers oder des elektronischen Rundenzählers |
63588 | Anschlußstück für Service-Station | 1 | Länge 21,5 cm | - |
Carrera 160 | Faller-AMS | Tomy | Tyco / Mattel | Life-Like | |
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Schienenbreite in mm | 90 | 80 | 75 | 76 | 76 |
Slot-Abstand in mm | 45 | 34 | 35,5 | 38,5 | 38,5 |
Abstand der Stromleiter in mm | 13 | 15 | 14,5 | - | - |
Slot-Tiefe in mm | 4 | 4 | 5 | - | - |
Slot-Breite in mm | 2,5 | 1,5 | 2 | - | - |
Größter Kurvenradius in cm | 40,5 | 27 | 38 | 30 | - |
Bei Faller gibt es noch eine Besonderheit: die Schienen mit braunem Rand besitzen nur einen ca. 3 mm tiefen Slot. Die Angaben zu Tyco / Mattel und Life-Like sind von Umpfis's Homepage. Man sieht, daß von allen je hergestellten Systemen die Carrera 160
hat. Außerdem haben die Stromleiter der Schienen eine hervorragende elektrischen Verbindung untereinander, was Zwischeneinspeisungen entbehrlich machen kann. Erwähnenswert ist noch, daß sich an die Anschlußschiene die großen Carrera-Regler mit dynamischer Bremse ohne irgendwelche Modifikationen anschließen lassen - auch das ist im H0-Bereich ohne Beispiel.
Die großzügigen Abmessungen und die weiten möglichen Radien des Bahnmaterials erhöhen den Fahrspaß mit Magnetautos ganz gewaltig, besonders wenn man mit getunten Exemplaren mit niedrigohmigen Ankern unterwegs ist, die wirkliche Raketen sind. Oft wird bemängelt, man könne mit Magnetautos nicht driften. Sie tun es doch, wenn auch mit schmalem Grenzbereich. Voraussetzung ist allerdings, daß man ein wirklich großzügiges Streckenlayout mit einer richtig langen Geraden und einigen weiten Kurven vorsieht.
Zwei Eigenarten besitzt die Carrera 160 aber doch: Die Stromleiter ragen bei einigen Schienen (meistens bei den Kurventeilen) verhältnismäßig weit über die Fahrbahn. Außerdem ist der Abstand der Stromleiter geringfügig kleiner als bei den Schienen anderer Hersteller. Zu beachten ist, daß der Auf- und Abbau nicht so einfach wie bei anderen Bahnen funktioniert. Die Zapfen verbinden die Schienen zwar sicher, brechen aber auch bei unsachgemäßer Handhabung gerne ab. Hier ist Gefühl und Vorsicht gefragt.
Die oben angegebenen Maße zeigen eindrucksvoll das King Size-Format der Carrera 160 unter den H0-Systemen. Während es für zwei sehr breite Magnet Cars auf den anderen Systemen schon mal ganz eng werden kann, verbleibt auf der 160 reichlich Raum zwischen zwei Fahrzeugen. Das gleiche gilt für den Abstand von Reifen zur Außenkante der Schiene, so daß hier auch auf der äußeren Spur in Kurven noch etwas Platz zum Driften bleibt. Auch in den weiten Kurvenradien, Garant für Magnet-Fahrspaß, ist Carrera mit beeindruckenden 81 cm Außendurchmesser bei der Kurve 3/45 nicht zu toppen. Da kommt einzig noch Tomy mit der 15"-Kurve (= 76 cm) mit.
Durch die schmalen Schleifer in Verbindung mit den enger als üblich angeordneten Stromleitern kann es hier zu Kontaktschwierigkeiten kommen. Abhilfe läßt durch die Verwendung von BSRT-Schleifern schaffen, die eine wesentlich längere Auflagefläche als die Serienschleifer haben. Gegebenenfalls sollte man sie zusätzlich so nachbiegen, daß die Auflageflächen weiter nach innen wandern. Das kann eine etwas knifflige Angelegenheit sein, die Geduld erfordert. Da die BSRT-Schleifer aber aus dünnerem Material als die Serienschleifer hergestellt sind, lassen sie sich recht gut biegen. Außerdem ist bei diesen Schleifern auf ausreichenden Schleiferdruck bei Verwendung von den großen Serienreifen auf Normalfelgen zu achten, da die Kröpfung für die Schleiferaufnahme anders als bei den Serienschleifern ausfällt. Hier hilft wiederum Nachbiegen der Schleifer oder das Längen der Schleiferfedern.
Die Faller AMS sind in diesem Punkt kritischer als die T-Jets, da zum einen die Schleifer einen minimal weiteren Abstand im Chassis haben und zum anderen einen Tick schmaler als die Aurora- (und BSRT-)Schleifer ausfallen. Hier ist also Probieren gefragt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Kunststoff-Röhrchen über den Führungsstift zu schieben und zu verkleben. Da der Slot der Carrera 160 mit 2,5 mm sehr breit ausfällt, wird dadurch das Chassis besser im Slot zentriert und kann weniger hin- und her wandern. Damit können sich die Schleifer nicht mehr seitlich von den Stromleitern wegbewegen.
Besonders die G-Plus Chassis besitzen von Haus aus eine so geringe Bodenfreiheit, daß sie auf einigen Schienen schon mal komplett auf den Stromleitern aufsetzen können. Bei den AFX-Chassis kann dieses Problem ebenfalls auftreten, dort unterliegt die Bodenfreiheit nach meiner Beobachtung einer recht großen Serienstreuung. Abhilfe läßt sich durch größere Reifen schaffen. Beim G-Plus greift man zu Life Like-Reifen, wobei die angebotenen Siliconreifen zum Nachrüsten und Tunen auch schon im Durchmesser zu klein sein können - mit den serienmäßigen LL-Gummireifen aber sollte es passen. Falls nicht, so kann man mit Tyco- oder auch AFX-Pneus experimentieren, wobei letztere allerdings recht schmal für die G-Plus-Felge sind. Das ist allerdings nur ein optischer und kein funktionaler Nachteil.
Da die serienmäßigen Moosgummireifen bei so ziemlich allen G-Plus ausgehärtet sind, ist eine Umrüstung andere Reifen sowieso erforderlich, so daß sich hier Versuche lohnen. Für AFX-Chassis gibt es Siliconreifen in Übergröße, damit sollten sich auch problematische Chassis einwandfrei auf der Carrera 160 zum Laufen bringen lassen.
Auch hier gilt, daß die Chassis verhältnismäßig tief liegen. Mit der Serienbereifung hat es bei mir aber nur bei ganz wenigen Schienen leichte Aufsetzer gegeben. Siliconreifen kleinen Durchmessers scheiden damit aber aus. Wer Silicon einsetzen möchte (beim Super G+ sind dazu eine geänderte Hinterachse bzw. andere Felgen erforderlich), der kommt um einige Versuche also nicht herum. Aber das Egebnis ist die Arbeit wert.
Mit den Tyco HP7 bin ich nie so ganz glücklich geworden, aber mit etwas Nachbiegen der Schleifer bekommt man sie auf der Carrera 160 vernünftig zum Laufen. Zugebenermaßen fehlt mir hier aber die Erfahrung, da ich mich mit dem HP7 bisher kaum beschäftigt habe. Es ist ein sehr einfach aufgebautes Chassis, dessen Fahrleistungen eher gemütlich ausfallen. Zum spielen ist es aber sicher eine preiswerte, robuste und wartungsfreundliche Alternative.
Die Tyco 440-Chassis dagegen laufen aus der Box perfekt auf der Bahn, auch ein Aufsetzen von serienbereiften Chassis auf den Stromleitern ist bei mir nie vorgekommen. Sie können uneingeschränkt empfohlen werden. Bei Verwendung von Siliconreifen sind wiederum Tests gefragt, die kleinen lieferbaren Durchmesser scheiden hier ebenfalls aus.
Das Tyco 440 ist zusammen mit den beiden Tomy-Chassis ist für mich die erste Wahl für den Einsatz auf der Carrera 160. Das Tyco 440-Chassis ist nicht ganz so schnell wie das Tomy SG+, bietet aber nicht weniger Fahrspaß. Der Grenzbereich ist etwas breiter, das SG+ ist dagegen deutlich giftiger. Was bevorzugt wird, ist sicher Geschmacksache.
Generell kann ich zu den Chassis wenig sagen, da ich nur ein M-Chassis getestet habe. Es lief aus der Box heraus mit Serienreifen zufriedenstellend auf der Carrera 160. Aus den unten angeführten Gründen habe ich keine weiteren Life Like Chassis im Einsatz.
Das Life Like M-Chassis besitzt eine sehr hohe Magnetkraft. Dadurch wirkt es mit dem Serienanker beim Beschleunigen im Vergleich zu dem Tyco 440 und Tomy SG+ zäh und erreicht auch nicht deren Topseed. Allerdings lassen sich damit sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten erzielen, nur finde ich das Fahrverhalten nicht sonderlich reizvoll, da sie etwas untermotorisiert wirken und wie auf Schienen durch die Kurven rollen.