Ende 1982 kam das System Carrera Transpo 160 auf den Markt. Es hat zwar nicht direkt etwas mit der spurgebundenen Carrera 160 zu tun, aber aufgrund der häufigen Anfragen habe ich hier ein paar Informationen zusammengestellt.
Es gab nur eine einzige Grundpackung mit dem Namen Transpo-Trucker. Die Bahnstücke stammen von der Carrera Servo 160. Die Fahrzeuge selbst sind aber nicht lenkbar, sondern verfügen über mindestens 2 Führungsstifte. Es wurden allerdings ein paar spezielle neue Bahnteile entwickelt:
Die Regler sind baugleich mit den normalen Servo-Drückern, nur das Lenkrad wurde durch einen einfachen Hebel ersetzt. Damit können die kleinen Trucks vorwärts und rückwärts fahren. Die gleichen Regler wurden übrigens auch bei der Universal-Grundpackung Auto-Razzia verwendet.
65800 Transpo-Trucker
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Zwar nur ein winziger Rundkurs, aber trotzdem jede Menge Spielspaß durch die vielen Spezial-Fahrbahnteile. Mit ein paar Bahnstücken aus dem Servo-Standardsortiment ist ein größerer Kurs kostengünstig zu realisieren. |
Art.-Nr. | Fahrzeug | Bild |
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68445 | Container-Sattelzug | mitte |
68446 | Mulden-Sattelzug | links |
68447 | Muldenkipper | rechts |
Bei den Zugmaschinen gibt es zwei Varianten, die sich darin unterscheiden ob die Streifen auf der Motorhaube weiß lackiert sind oder nicht. Von den 3 Trucks ist der Container-Sattelzug der seltenste, weil er nicht in der Grundpackung enthalten war, sondern nur als Einzelfahrzeug verkauft wurde. Für diesen soll es auch noch einen speziellen Container-Bahnhof Art.-Nr. 68561 gegeben haben. Hiervon ist aber noch kein Exemplar bekannt.
Die Konstruktion ist qualitativ sehr hochwertig: der Motor befindet sich in einem massiven Metallchassis und treibt über ein Schneckengetriebe die Hinterachse an. Das Fahrerhaus sowie die restlichen Aufbauten sind verschraubt. Und zwar nicht mit den kleinen Schrauben die normalerweise für Servo 160 oder Servo 140 verwendet wurden, sondern mit den üppig dimensionierten Universal- bzw. 124er-Schrauben. Alles in allem also eine sehr solide Sache, die dazu führt, daß man mit den kleinen Trucks auch heute noch jede Menge Spielspaß haben kann.
Auf der normalen Carrera 160 fahren die Trucks nicht, weil die Führungsstifte zu lang sind und der Spurabstand der Schleifer nicht passt. Theoretisch könnte man die Fahrzeuge passend umbauen. Derartige Basteleien sind jedoch stark wertmindernd, so daß ich davon abrate. Durch den relativ kurzen Produktionszeitraum ist es nicht leicht, heute noch eine guterhaltene und vor allem vollständige Grundpackung zu finden.
Das Container-Terminal ist zwar im Katalog 1982/83 abgebildet, bislang ist aber noch kein Exemplar aufgetaucht. Es ist deswegen davon auszugehen, daß dieses Ausstattungsteil nie realisiert wurde.
Die Transpo 160 nimmt insofern einen besonderen Stellenwert in der Carrera-Historie ein, als daß sie die letzte echte Neuentwicklung in der Neuhierl-Ära war. Sie bot einen hohen Spielwert, verbunden mit solider und unverwüstlicher Mechanik. Die 1984 erschienene Carrera Profi stand dagegen schon deutlich im Zeichen der schlechten Geschäftslage, war also ein Low-Budget-Rennbahnsystem.